Freundeskreis Sophie La Roche e. V.

Nachdem bereits das Kaufbeurer Frauenforum zu Beginn der 1990er Jahre seine Tätigkeit unter dem Leitstern von Sophie La Roche sieht, scheint sich im Jahr 2002 die Möglichkeit zu eröffnen, das Geburtshaus von Sophie La Roche in der Kaufbeurer Ludwigstraße einer weiteren öffentlichen Nutzung zuzuführen. Das Geburtshaus hat zu dieser Zeit seine bis dahin gültige Funktion als Zollamt eingebüßt, und die Bundesvermögensverwaltung beginnt, das Haus als Immobilie marktüblich anzubieten. Zunächst ist es die Sophie-La-Roche-Initiative (die später als Sophie-La-Roche-Forum auftritt) mit Kurt Fischer, dem ehemaligen und letzten Leiter des Zollamts Kaufbeuren, sowie dem ehemaligen Stadtrat Karl Ilgenfritz von der Ganghofer-Gesellschaft an der Spitze, die anregt, dass die Stadt Kaufbeuren das leerstehende Geburtshaus der ersten deutschsprachigen Roman-Autorin einer musealen oder anderweitigen kulturellen Nutzung zugänglich macht. Dazu wird bereits die konkrete Idee zur Errichtung eines Museums für Frauen-Literatur vorgeschlagen. Lebhafte Diskussionen im Stadtrat von Kaufbeuren lassen sogar die Redaktion der Süddeutsche Zeitung auf das Thema aufmerksam werden. Dennoch sind diese und alle anderen Bemühungen letztlich vergebens: Das Geburtshaus von Sophie La Roche, das dem Denkmalschutz unterliegt, wird einige Zeit später von Seiten der Bundesvermögensverwaltung an eine private Immobilienfirma veräußert, die das Haus einer Umnutzung in Eigentumswohnungen unterwirft.

Der zu diesem Zeitpunkt bevorstehende 275. Geburtstag von Sophie La Roche lässt jedoch die Idee einer intensiveren Befassung mit Leben und Werk der Schriftstellerin (geb. am 6. 12. 1730 in Kaufbeuren/Allgäu) reifen. Helga Ilgenfritz ist dabei maßgeblich für Entwurf und Umsetzung des umfangreichen Gedenkprogramms verantwortlich. Das Gedenkjahr zum 275. Geburtstag wird am 6. Dezember 2005 mit der konstitutiven Gründung des Freundeskreises Sophie La Roche e. V. abgeschlossen.

Laut Satzung stellt sich der Verein die Aufgabe, das Andenken an die in Kaufbeuren geborene Schriftstellerin Sophie La Roche zu pflegen und weiter zu verbreiten. Darüber hinaus unterstützt er die Erforschung und Erschließung von Leben und Werk Sophie La Roches finanziell und ideell. Der Verein ist selbstlos und überparteilich tätig, er verfolgt nicht eigenwirtschaftliche, sondern ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. In Verfolgung dieser Ziele fördert der Verein die Zusammenarbeit von Gruppierungen, Organisationen und Orten, die das Andenken und Ansehen der Schriftstellerin pflegen.

Am 2. Dezember 2005, wenige Tage vor der Gründung des Freundeskreises, erhält zudem die bis dahin noch nicht näher benannte Staatliche Realschule Kaufbeuren den offiziellen Namen Sophie-La-Roche-Realschule Kaufbeuren.

Nach dem 275. Geburtstag im Jahr 2005 gilt es nun bald auch den 200. Todestag von Sophie La Roche im Jahr 2007 zu würdigen. Dabei obliegt es dem jetzt institutionalisierten Freundeskreis Sophie La Roche e.V., die programmliche Vorbereitung und Durchführung zu leisten.

Daneben ergeben sich seitdem folgende Schwerpunkte bei der Vereinstätigkeit: Exkursionen zu den anderen Sophie-La-Roche-Bezugsorten (z.B. Lebens- und Werkstationen); thematische Einführung der alljährlich neuen Schülerjahrgänge an der Sophie-La-Roche-Realschule; jährlich mehrmaliges Stattfinden des Literarischen Salons POMONA in Kaufbeuren, neuerdings abgehalten im Sophie-La-Roche-Zimmer des Stadtmuseums Kaufbeuren; Herausgabe des Kaufbeurer Frauenlexikons (nach Gründung des Frauengeschichtskreises Kaufbeuren, der sich innerhalb des Freundeskreises mit der Erforschung der örtlichen Frauen- und Emanzipationsgeschichte befasst); Betrieb von Sophies Bücherstube durch Mitglieder des Freundeskreises als Projekt der Evangelischen Dreifaltigkeitsgemeinde Kaufbeuren.

   
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